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LAJNA IMAILLAH
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Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat KdöR
Frauenorganisation
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Aischa Akademie 2022
Freitagsansprache

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EINHAUSEN. Doris Spiehlhoff begrüßte die in großer Zahl erschienenen Gäste beim jüngsten Frauenfrühstück in Einhausen und hatte für sie diesmal ein sehr hochemotionales Thema parat: Die Rolle der Frau im Islam. Dazu referierte unter anderem Gülay Wagishauser, die für den interreligiösen Dialog bei der Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat e.V. zuständig ist und auch den Hauptteil des Vortrags in der Altentagesstätte übernahm. 

Über "Ehrenmorde", Zwangsverheiratung und Unterdrückung der Frau ist über die Medien viel zu erfahren. Das sind unbestritten Punkte, mit denen Zuhörer in der westeuropäischen Kultur den Islam und die Stellung der Frau in Verbindung bringen. Was aber stimmt - und was stimmt eigentlich nicht? Was sagt der Islam über die Stellung der Frau und was kommt aus einer ganz anderen Ecke? Aus einer Ecke, deren Ursprung nicht der Islam ist?

Es werde oft behauptet, dass der gewaltbereite Islam die Welt bedrohe, so Wagishauser in ihrer Einführung. Das basiere darauf, wie die Religion oftmals dargestellt werde. "Uns liegt es deshalb sehr am Herzen, den Dialog zu suchen", betonte sie.

Der Koran diene als Richtschnur, so die Referentin Gülay Wagishauser. Hadith ist dabei die Überlieferung des Propheten, Sunnah ist die Praxis dazu. Muslime sähen beide Teile als authentisch an.

Koranverse darf man nicht aus dem Kontext reißen, denn vieles ist im Koran im Zusammenhang zu sehen, machte die Referentin beim Frauenfrühstück deutlich.

Eine wichtige Aussage des Korans zur Stellung der Frau in dieser Religion zitierte Gülay Wagishauser im Rahmen ihres Vortrags mit diesem Satz: "Der Beste von euch ist derjenige, der seine Frau am besten behandelt". cf

Frauen mit Informatik-Studium

Anfangs stellte sie ihre Glaubensgemeinde vor, die sich als Reformgemeinde verstehe und jegliche Gewalt ablehne. Hintergrund sei hier der Prophet Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad, (1835 bis 1908 in Indien). Ziel der Gemeinde seien Bildung und Fortschritt der Frauen.

Die Referentin selbst ist das lebende Beispiel dafür, konnten die Zuhörerinnen in Einhausen erfahren. Sie ist studierte Informatikerin. Laut einer repräsentativen Umfrage werde viel Negatives mit dem Islam in Verbindung gebracht, machte Wagishauser deutlich.

Um ein Grundverständnis für die generelle Entwicklung zu geben, machte sie einen Exkurs in die vorislamische Epoche, auch Zeit der Unwissenheit genannt. Stärken - das waren damals Handel, Astronomie, Einhaltung des Ehrenwortes und Gastfreundschaft. Schwächen der niedrige Bildungsstand, Alkoholismus, Raubüberfälle, Glücksspiel, Kriegsbereitschaft und ein grausamer Umgang mit Sklaven.

Frauen konnten durch Raub, Kauf und Erbe "an den Mann" kommen und Frauen hatten damals keine Rechte. Die Männer sind im Koran die Verantwortlichen der Frauen, weil von Allah die einen vor den anderen "ausgezeichnet" worden seien, erklärte Wagishauser. Männer seien damit keine Unterdrücker.

Der Stärkere sorgt für die Familie

Als Stärkerer müsse der Mann laut Islam für die Familie sorgen. Das sei aber kein "Macho-Image". Der Prophet Muhammad habe sogar im Haushalt geholfen, betonte sie. Die Frau zeichne sich laut Koran durch Mutterliebe aus. Sie genieße mehr Rechte während und nach einer Schwangerschaft und habe - was zum Beispiel den Verdienst betrifft - Selbstbestimmung, überraschte die Referentin.

Die Gleichwertigkeit zwischen Mann und Frau vor Gott ist sogar im Koran (Sure 33, Vers 36) konkretisiert, erfuhren die Zuhörerinnen. Laut Koran hätten Frauen durchaus das Recht auf Erbe, Eigentum, Scheidung und Selbstbestimmung. Die Frau als Mutter genieße eine besonders hohe Stellung. Ehefrauen legen sogar vor dem Propheten Zeugnis über ihren Mann ab und darüber, wie er sie behandelte.

Auch der Prophet half im Haushalt

Der Prophet selbst habe Frauen nicht schlecht behandelt, berichtete die Referentin. Er sei ein Revolutionär und wollte für Frauen das Recht auf Selbstbestimmung, erklärte sie. Auch zum Stichwort Kopftuch gab es Interessantes zu erfahren Dies ist in Sure 33 Vers 60 verankert. Das Kopftuch werde als Liebesbeweis für Gott und den Partner getragen. Es solle ebenso eine reizfreie Atmosphäre für Frauen in der Öffentlichkeit bieten.

So manch Negatives komme von kulturellen Riten des Islams, entspringe aber nicht dem Koran selbst, machte Wagishauser deutlich. Beim Thema "Ehrenmorde" distanzierte sie sich deutlich und betonte, dies habe nichts mit den Lehren des Islams zu tun. Eine Zuhörerin aus Bosnien pflichtete ihr bei und erklärte, dass Manches, über das Westeuropäer ihr schieres Entsetzen zeigten, keinen Ursprung im Islam selbst habe.

Auf deutscher Seite wurde dabei auch sehr deutlich die Toleranz angesprochen, die man im Gastland Deutschland als Gast hier nicht nur einfordern dürfe.

Dieses brisante Thema wurde durchaus sehr offen und emotional, aber für alle fair, beim Frauenfrühstück diskutiert.

Genauso kamen der Wille zur Integration sowie die Themen Bildung und Sprache als wichtige Elemente zur Verständigung und gegenseitigen Akzeptanz dazu. So bot das Frauenfrühstück Einhausen, das von Doris Spielhoff organisiert wurde, erneut ein spannendes und hochaktuelles Thema zur Sprache. Auf beiderseitigen Wunsch soll der Dialog eine Fortsetzung erfahren.

© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 26.04.2013

Quellen: Originalartikel, morgenweb

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